Die 1. Herren des TuS Altwarmbüchens feiert die Sensation. Zwei Aufstiege hintereinander erinnert die Beteiligten an frühere Tage.
Der Aufstieg in die Landesliga Mitte, der nicht sportlich, sondern am grünen Tisch entschieden wurde, war zu Beginn der diesjährigen Saison beinahe komplett vergessen. Zwei Jahre Corona Zwangspause für die Sportler des TuS, ließen die Euphorie verfliegen. Es waren harte Zeiten für den Vereinssport im Allgemeinen, nicht nur für den Handball. Umso größer war die Freude als es endlich wieder los ging. Viele Stunden auf der Tartanbahn – viele Tropfen Schweiß.
Neucoach Robin Kothe hatte in der diesjährigen Vorbereitung viel zu tun. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung stieg die Spannung auf das erste Punktspiel in der Landesliga nach vielen Jahren. Die Saison der Grünen begann mit einem Auswärtsspiel beim VFL Hameln. Die Mannschaft der Rattenfängerstadt war weitestgehend unbekannt. Durch die gute Jugendarbeit und die in der Oberliga spielende Erstvertretung der Hamelner war zudem unklar, wie der Kader der Gastgeber aufgestellt ist. Mit dem was dann passierte hatten wohl die wenigsten gerechnet. Mit einem 23:36 katapultierte sich der TuS direkt an die Tabellenspitze der Liga. Bereits nach diesem Spiel änderte sich die Euphorie der Mannschaft. Nachdem zu Beginn der Klassenerhalt als Saisonziel angegeben wurde, änderte sich spürbar das Mindset der Kothe-Riege. Vielleicht war doch mehr drin als gegen den Abstieg zu spielen?
Im Folgenden nahm die Siegesserie ihren Lauf. Siege gegen Vinnhorst, Anderten, Schaumburg und Heidorn zeigten, dass der Kantersieg zu Beginn der Spielzeit keine Ausnahme war. Der folgende Sieg gegen den Hannoverschen SC stellte mit Sicherheit eines der Saisonhighlights dar, als die Grünen trotz vierfacher Unterzahl ein Tor erzielten. Nach insgesamt 12 Siegen in Folge und 24:0 Punkten grüßten die Grünen von der Tabellenspitze. Letztlich kam es jedoch so, wie es so häufig im Sport kommt. Mit Moritz Paternoga und Fabian Wetzker verletzten sich zwei wichtige Spieler langfristig. Dazu kamen immer wieder vereinzelte Ausfälle sowie unzähligen Covid-Infektion. Einschränkungen im Trainings- und Spielbetrieb waren die Folge. Ausgerechnet vor dem absoluten Topspiel gegen die HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf. Nach einer ersten Halbzeit auf Augenhöhe, sank die Konzentration und die Entschlossenheit der angeschlagenen Kothe-Riege in der zweiten Halbzeit rapide. Die Folge war die erste Saisonniederlage. Nur vier Tage später das nächste Topspiel zu Gast bei der Drittliga Reserve des TuS Vinnhorst. Mit nur 2 gestandenen Rückraumspielern schien es zu Beginn der Partie so, als würde der TuS ordentlich unter die Räder geraten. Vinnhorst zog phasenweise mit +7 davon. Ein Kraftakt der Grünen konnte das Spiel kurzzeitig drehen, was jedoch nicht von Dauer war. Die Erschöpfung war den verbliebenden Spielern ins Gesicht geschrieben, sodass Vinnhorst erneut davonlief. Die zweite Niederlage in Folge. Nach und nach leerte sich das verletzungs- und krankheitsbedingt gefüllte Lazarett der Grünen. Mit der personellen Stärke kehrte auch die Euphorie wieder zurück in den Helleweg. Dies machte sich in den folgenden beiden Spielen bemerkbar in denen sich sämtlicher Frust von der Seele gespielt wurde.
Zwei Siege in Folge brachten die Grünen in Stellung für das entscheidende Rückspiel gegen die HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf. Auch wenn das Spiel in der Theorie nicht über den Aufstieg entschied, so waren sich beide Teams sicher, dass der Gewinner den Aufstieg in die Verbandsliga dingfest macht. Das (H)auswärtsspiel in der GPS Halle in Burgdorf wurde von einer überwältigen Kulisse ausgetragen. Etwa 200 Zuschauer fanden den Weg in die Halle und genossen neben ausgezeichneter Stimmung und einem packenden Handballspiel auch Freibier. Nach einem großen Kampf konnte der TuS die Partie für sich entscheiden. Am folgenden Dienstag war der Aufstieg dann vollzogen. Durch die Schützenhilfe der Riege aus Herrenhausen beim Nachholspiel gegen die HSG Fuhlen, konnte niemand mehr den TuS von der Tabellenspitze vertreiben. Da machte auch die Abschlussniederlage der Kothe-Riege, ebenfalls in Herrenhausen, nichts mehr aus.
Und so geht die 1. Herren in der Saison 2022 / 2023 voller Motivation in der Verbandsliga an den Start.
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