Handball kann krass viel Spaß machen. Kann wohlgemerkt, nicht muss. Das haben die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen in ihrem zweiten Saisonspiel in Vinnhorst leidvoll erlebt. Die Partie war insbesondere eine leidvolle Erfahrung, weil die 20:23-Niederlage weniger durch die Qualität der gegnerischen Mannschaft zustande kam, als vielmehr durch das Zentrum des Handballsports an sich: den Ball. Dieser war an diesem Tag definitiv kein Freund der 2. Herren.
Beim Spiel bei der TuS Vinnhorst III wirkte der Spielball für viele Spieler der Altwarmbüchener Mannschaft wie ein fremdes Wesen, ja fast wie ein zweiter Gegner. Also neben dem eigentlichen Gegner aus Vinnhorst. Dabei war der von den Gastgebern gewählte Ball nicht wirklich ungewöhnlich. Man kann davon ausgehen, dass er den offiziellen Anforderungen nach den Regeln des Deutschen Handballbundes entsprach: Dass er also rund war, aus einer Kunststoff-Hülle bestand, 58 bis 60 Zentimeter an Umfang aufwies und zwischen 425 und 475 Gramm wog. Aber wer weiß, vielleicht haben die Vinnhorster nicht nur wasserlösliche Patte verwendet und bereits damit die Altwarmbüchener verwirren können. Möglicherweise waren in Vinnhorst auch magische Kräfte am Werk, sowas wie Voodoo. Solange keiner einen Gegenbeweis dafür hat, kann das hier jetzt einfach mal behauptet werden.
Zumindest frästen die Schwierigkeiten mit dem Ball Trainer Lukas Gristina fette Fragezeichen ins Hirn: „Unfassbar wie viele Fehler wir mit dem Ball gemacht haben“, sagte Gristina nach dem Spiel. „Das habe ich so selten erlebt. Ich kann mir die vielen Fang- und Passfehler nicht erklären. Auf jeden Fall war das der Hauptgrund, warum wir verloren haben. Der Gegner wurde so immer wieder zu leichten Kontertoren eingeladen.“ Zwar gelangen anfangs durchaus ein paar Spielzüge, dass aber der Spielverlauf trotz der insgesamt schwachen Leistung des Altwarmbüchener Teams lange Zeit ausgeglichen war (in der 23. Minute stand es noch ausgeglichen 7:7 und erst dann konnte sich Vinnhorst bis zur Halbzeitpause auf 13:9 absetzen), lag vor allem am stark haltenden Torwart Kai-Christian Schiwik. Sogar einige Würfe, bei denen die Gegner völlig frei vor ihm zum Wurf kamen, parierte Schiwik. Auch mit dem Kopf, weswegen er mit Kopfschmerzen gegen Tim Herzberg ausgewechselt werden musste, der seine Sache dann ebenfalls ordentlich machte.
In der zweiten Halbzeit konnten sich die 2. Herren nach einem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand noch auf ein 20:21 (56. Minute) herankämpfen. Die kämpferische Einstellung stimmte also zumindest. Jedoch wurden dann wieder individuell falsche Entscheidungen getroffen, die Dinger vorn nicht reingemacht und in den letzten vier Minuten kein einziges Tor mehr erzielt. Verloren wurde die Partie allerdings bereits vorher, als die Altwarmbüchener Spieler den Ball wie einen zweiten Gegner behandelten und ein überwiegend zerfahrenes Angriffsspiel zeigten. „Ich bin ziemlich enttäuscht von der Leistung meiner Mannschaft“, sagte Gristina. „Weil ich weiß, dass wir besser spielen können. Diese Niederlage haben wir uns allein zuzuschreiben.“
Für TuS Altwarmbüchen II spielten: Kai-Christian Schiwik, Tim Herzog – Tobias Kuske (3 Tore), Felix Fuchs (3, davon 1 Siebenmeter), Daniel Titov (3), Bastian Herzog (2, davon 1 Siebenmeter), Marius Kleinert, Marc Dittrich, Jannis Klute (2), Alexander Borchers, Benedikt Heine (3, davon 3 Siebenmeter), Erwin Spiger (1)
Kommentar schreiben