Ganz knapp haben die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen die Partie beim neuen Tabellenführer aus Burgdorf verloren. Die 20:23-Niederlage war unnötig, am Ende hat das Quentchen Glück und etwas mehr Abgeklärtheit und mentale Stärke gefehlt.
Es gab beim Spitzenspiel gegen Burgdorf IV viel Positives zu sehen: Die Altwarmbüchener waren über die gesamte Spieldauer top motiviert und agierten als geschlossene Einheit, die sich anfeuert und sich gegenseitig hilft.
Die Abwehr stand sehr konzentriert und ließ den Toptorjäger der Liga im Burgdorfer Rückraum nicht ins Rollen kommen, sodass dieser nur zwei Tore aus dem Spiel heraus erzielte. Bis auf den Linksaußen der Gastgeber kam auch sonst kaum ein Spieler der Burgdorfer zu klaren Chancen, weshalb des Öfteren Zeitspiel angezeigt wurde. Im Angriff schafften es die TuS-Spieler mit der zweiten Welle das ein oder andere Mal zu schnellen Toren zu gelangen, was in den vergangenen Spielen gar nicht erst versucht wurde. Es war auch sonst durchaus mehr Zug im Altwarmbüchener Spiel. Zudem war die Quote von technischen Fehlern auf erfreulich niedrigem Niveau.
Allerdings gab es auch Negatives: Obwohl das Angriffsspiel der Burgdorfer für die engagiert agierende Altwarmbüchener Abwehr schnell berechenbar war, kam der gegnerische Linksaußen zu vielen Torchancen und nutze dies für sieben Treffer. Auch gab es diverse Situationen, in denen man denken konnte, dass es keinen Torerfolg für Burgdorf geben kann, und dann doch noch ein Abpraller in den Händen der Burgdorfer gelangte, die so leichtes Spiel im Nachwurf hatten. Oder es fand doch noch ein verzweifelter Pass auf Außen oder zum Kreis seinen Weg.
Ferner war die Wurfausbeute im Angriff nicht zufriedenstellend. Zwar stellte Burgdorf zusammen mit ordentlich parierenden Torhütern eine solide Abwehr, die auch anderen Teams in der Liga schon Probleme bereitet hat, dennoch sind 20 Tore einfach zu wenig, um ein Spiel im Männerbereich zu gewinnen. Trainer Lukas Gristina war vor allem von der aus seiner Sicht mangelhaften Laufbereitsschaft ohne Ball enttäuscht: „Ich verstehe nicht, was ich meinen Spielern noch sagen soll: Bewegung ohne Ball ist für ein erfolgreiches Angriffsspiel das A und O. Ohne geht es nicht, insbesondere nicht gegen Abwehrformationen wie die der Burgdorfer. Das muss doch mal in die Köpfe reingehen.“
Dennoch hätten die Altwarmbüchener das Spitzenspiel gewinnen können. Nach einer Drei-Tore-Führung (7:10) zur Halbzeit-Pause, schafften es die Altwarmbüchener mit einer tollen kämpferischen Einstellung sich wieder heranzuarbeiten und in der 39. Minute zum 12:12 auszugleichen. Danach kam es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei die Altwarmbüchener es nie schafften, in Führung zu gehen. Immer wenn man dachte, jetzt könnte der Spielverlauf kippen, waren die Burgdorfer cleverer oder glücklicher. Etwa bei Abprallern. Und leider auch bei drei überraschenden Entscheidungen der sonst gut pfeifenden Schiedsrichter kurz vor Spielende zuungunsten der TuS-Spieler. Und doch, mit mehr Abgeklärtheit und mentaler Stärke wäre sicher mehr drin gewesen. Denn in den letzten 15 bis 20 Minuten der Partie setzten die Altwarmbüchener, zunehmend hektisch werdend, auf einzelne Hau-Ruck-Aktionen anstatt auf gemeinsame Angriffsbemühungen inklusive Spielzüge. Hier machte sich wohl auch der verletzungsbedingte Ausfall von Rückraum-Spieler Felix Fuchs bemerkbar.
Vollends verloren ist die Meisterschaft mit dieser Niederlage zwar noch nicht, jedoch haben es die 2. Herren nun nicht mehr in der eigenen Hand, sondern müssen auf Ausrutscher der Burgdorfer hoffen. Und gleichzeitig die restlichen Spiele allesamt gewinnen. So wie das Spiel am kommenden Sonntag in Misburg um 16 Uhr gegen Lehrte III.
Für TuS Altwarmbüchen II spielten: Yannic Uschkoreit, Kai-Christian Schiwik – Bastian Herzog (2 Tore), Alexander Borchers (1), Christian Noack, Marius Kleinert, Benedikt Heine (2, davon 1 Siebenmeter), Tobias Kuske (5), Daniel Titov (4), Jannis Klute (4, davon 2 Siebenmeter), Henri Hilker (2)
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