Mit einer grandiosen Leistungssteigerung in der Abwehr konnten die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen in der zweiten Halbzeit den Verlauf des Spiels am Sonntag gegen TSV Friesen-Hänigsen II noch drehen und am Ende
denkbar knapp mit 24:23 (11:14) gewinnen. Damit sicherten sich das Team von Trainer Lukas Gristina die Herbstmeisterschaft.
Hatte Altwarmbüchen bei der überraschenden Niederlage gegen Engelbostel-Schulenburg in der vergangenen Woche nicht einen einzigen gelernten Kreisläufer, waren es gegen Hänigsen gleich drei, die Coach Gristina zur Verfügung hatte. Auch wenn der Rückraum weiterhin dünn besetzt war, sah der Kader also diesmal etwas besser aus. Und trotzdem wurde es ein Zittersieg, der an die Nerven ging: Erst sechs Sekunden vor Abpfiff traf Kreisläufer Alexander Borchers von der Rechtsaußen-Position zum 24:23-Siegtreffer. Zuvor hatten die Gäste in der Minute 59:43 ausgeglichen, nachdem sie mit einer kompletten Manndeckung den Ball in
der Abwehr gewonnen hatten. Aus Altwarmbüchener Sicht eine völlig unnötige Dramatik, schließlich hatte TuS-Rechtsaußen Henri Hilker in der 55. Minute eine Drei-Tore-Führung zum 23:20 erzielt. Das hätte eigentlich für einen lockeren Sieg reichen müssen.
Die letzten fünf Minuten des Spiels waren aber durchaus symptomatisch für den gesamten Auftritt der Gastgeber. Im positiven wie im negativen Sinne. Dass das Spiel am Ende noch gewonnen wurde, war vielleicht etwas glücklich, aber auf jeden Fall einer tollen Moral geschuldet. Das ist das positive Fazit des Spiels. Das Negative: Wie in den letzten fünf Minuten wurden in den gesamten 60 Minuten zu viele Chancen im Angriff liegen gelassen. Auch wurde durchweg zu schnell und immer wieder zu hastig abgeschlossen, anstatt mit Druck größere und damit bessere Chancen herauszuspielen. Zwar machte es die Abwehr von Hänigsen den Altwarmbüchenern nicht einfach und unterbrach stetig geschickt die Angriffsbemühungen der TuS-Spieler. Allerdings machte es ihnen das Gristina-Team auch immer wieder leicht durch unkluge Aktionen wie Fehlpässe, zu späte Abspiele, zu geringem Abstand zur Abwehr oder Torwürfe aus suboptimaler Position.
Immerhin glänzte die Abwehr in der zweiten Halbzeit, nachdem sie in den ersten 30 Minuten mehrmals gepatzt hatte. Auch Torwart Yannik Uschkoreit hielt im zweiten Durchgang besser und sorgte zusammen mit seinen Vorderleuten, die auf Halblinks und Mitte entscheidend umgestellt worden war, dass die Hänigser sichtbar im Angriff verzweifelten. Ja, sogar hörbar: „Ich habe keine Ahnung, was wir machen sollen“, war ein bezeichnender Kommentar eines Gästespielers während einer kurzen Spielunterbrechung.
Trainer Gristina war aufgrund des knappen Ausgangs nach dem Abpfiff bedient: „Das war ein schweres Stück Arbeit. Ich bin froh, dass wir jetzt erstmal eine längere Pause haben und dann mit neuer Kraft und wieder genesenen Spielern die Rückrunde angehen können.“ Dass die Freude über den Sieg eher gering ausfiel, mag daran liegen, dass – wie schon bei den beiden Spiele zuvor – Vieles nicht so klappte, wie es sich Gristina wünscht. Hauptsächlich im Angriff gibt es Luft nach oben: Die Wurfausbeute muss besser werden, das Zweikampfverhalten und auch das dynamisch-schnelle Zusammenspiel ob mit oder ohne eingeübte Spielzüge.
Andernfalls wird es eine ganz schwere Rückrunde – trotz der grandiosen Hinrunde mit einer Ausbeute von acht Siegen und nur einer Niederlage.
Für TuS Altwarmbüchen II spielten: Yannic Uschkoreit – Felix Fuchs (6 Tore, davon 1 Siebenmeter), Bastian Herzog (5), Marius Kleinert, Henri Hilker (4), Benedikt Heine (1), Tobias Kuske (3), Marcel Ernst (1), Daniel Titov (3), Alexander Borchers (1)
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