Schon vor dem Spiel war klar, dass das letzte Saisonspiel für die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen eine harte Nummer werden würde. Der Tabellenführer aus Burgdorf war hochmotiviert, vor heimischem Publikum den Aufstieg perfekt zu machen und hatte mit 17 mehr Spieler als erlaubt zur Verfügung, während die Gäste aus Altwarmbüchen mit nur acht Feldspielern und einem Torhüter anreisten. Und doch entwickelte sich das Spiel zu einem der besseren in dieser Saison.
Nach einer 4:2-Führung für TSV Burgdorf IV jubelten die zahlreichen Anhänger des Gastgebers bereits, es schien alles nach Plan zu laufen, der Aufstieg greifbar. In der Folge zeigten die TuS-Spieler jedoch, dass sie spielerisch durchaus was zu bieten haben und kamen mit mehreren variierenden Spielzügen zu guten Abschlussmöglichkeiten, die in den ersten 15 Minuten konsequent genutzt wurden. So bereiteten die Altwarmbüchener der gegnerischen Abwehr einige Probleme und drehten das Spiel: Mit 10:8 führte das TuS-Team in der 15. Minute. Das Publikum jubelte nicht mehr und der Heimtrainer sah sich zu einer Auszeit gezwungen.
Ein paar nicht gut funktionierende Umstellungen von TuS-Trainer Sven Gennburg, der vorerst zum letzten Mal die 2. Herren coachte, Unkonzentriertheiten und etwas Pech im Abschluss ließen die Burgdorfer dann wieder aufkommen und mit 17:14 zur Halbzeitpause in Führung gehen. Der breitere Kader der Heimmannschaft machte sich ab etwa der 25. Minute bemerkbar; das von beiden Seiten intensiv geführte Spiel zehrte an den Kräften, jedoch konnte nur Burgdorf ohne Qualitätsverlust frische Spieler reinbringen.
In der 2. Halbzeit kamen die Burgdorfer zwar dank einer offensiveren Deckung besser mit dem nun nicht mehr ganz so variantenreichen Angriffsspiel der Altwarmbüchener zurecht und konnten nach zu schnellen Anspielen an den Kreis oder Würfen aus Halbchancen einige Konter fahren. Dennoch hielt das Gennburg-Team bis zur 51. Minute gut mit und blieb mit dem 19:24 noch in Schlagdistanz. Mit etwas mehr Körperspannung einzelner TuS-Spieler hätte Burgdorf sicher noch mehr in Schwierigkeiten gebracht werden können. Mit nachlassender Kondition schwand aber rapide die Konzentration im Angriff, sodass das Timing bei Spielzügen nicht mehr passte. Zudem machten mehrere Würfe auf Pfosten oder mittig auf den Torwart klar: Die Altwarmbüchener pfiffen aus dem letzten Loch und hätten jetzt sehr gut Wechsel von der Bank aus vertragen können.
So kam der Tabellenführer TSV Burgdorf IV zu einem etwas zu hoch ausgefallenen Sieg, bei dem die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen noch mal eine vorzeigbare Leistung gebracht haben. „Von meinen Spielern muss sich keiner grämen, das war eine wirklich gute Vorstellung heute“, sagte Coach Gennburg nach dem Spiel und war trotz des Ergebnisses nicht unzufrieden. „Das sah alles nach gutem Handball aus. Letztlich hat uns einfach auch die Kraft gefehlt.“
Nach dem Spiel wurde Gennburg von seinen Spielern und dem Vorstand, vertreten durch Schiri-Wart Tobias Kuske, verabschiedet. Gennburg hatte die 2. Herren zusammen mit Lukas Gristina drei Spielzeiten zuvor übernommen und zweimal hintereinander zur Meisterschaft und letztlich zum Aufstieg in die Regionsliga geführt. Dass in dieser Saison trotz diverser Verletzungen und Abgängen von Spielern, die wegen eines Studiums wegzogen, der Abstieg nie ein Thema war und am Ende mit 19:21 Punkten der sechste Tabellenplatz heraussprang, ist ebenfalls positiv zu bewerten. Mit der männlichen A-Jugend aus Großenheidorn stellt sich Gennburg als Trainer nun neuen Herausforderungen.
TuS Altwarmbüchen: Yannic Uschkoreit – Robin Görlitz (7 Tore), Michael Schäfers (3), Tobias Kuske (2), Benedikt Heine (3, davon 1 Siebenmeter), Christian Noack (1), Maksym Bortnik (3), Bastian Herzog (1), Simon Skrypon (1)
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