2. Herren: Verletzung, Raketenarm, Sieg

Ein umkämpftes, enges Spiel haben die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen beim Mellendorfer TV mit 23:22 (13:15) für sich entschieden. Es war eine Partie, die einiges zu bieten hatte. Positives wie auch Negatives.

Vielleicht waren es die Mettbrötchen, die es direkt nach dem Spiel geben sollte, die den Spielern von Trainer Sven Gennburg ein Extra an Motivation und Aggressivität verlieh. Denn obwohl sich Mittelmann Tobias Kuske beim Warmwerfen am Knie verletzte und das ohnehin schon personell dünn aufgestellte Altwarmbüchener Team damit einen weiteren Ausfall hinnehmen musste, legten die 2. Herren einen blitzsauberen Start hin. Schnell warfen sie eine 5:1-Führung heraus.

 

Dass es nicht so weitergehen konnte, war vorhersehbar, schließlich waren die Mellendorfer in eigener Halle und mit Blick auf die bisherigen Ergebnisse als leichter Favorit in das Spiel gegangen. Ihren besten Tag hatten die Gastgeber aber offensichtlich nicht erwischt und kamen erst in der zweiten Halbzeit besser mit den Spielzügen der Altwarmbüchener zurecht. In der ersten Halbzeit machte sich nach circa 20 Minuten die dünne Personaldecke bei den Altwarmbüchenern bemerkbar, einige Spieler hätten jetzt gut ein paar Minuten auf der Bank zum Verschnaufen gebraucht, die es aber aufgrund mangelnder Alternative nicht gab. Zudem bekam das Gennburg-Team das Spiel der Gäste über den Kreis nicht ausreichend in den Griff. Die Folge war der von Mellendorf viel umjubelte Ausgleich zum 12:12 und die 13:12-Führung sechs Minuten vor der Halbzeitpause.

 

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich das Spiel zu einer äußerst spannenden Nervenschlacht. Die 2. Herren kamen mit dem gegnerischen Angriff immer besser zurecht, zudem zeigten die Torhüter Andreas Schilke und Tim Herzberg, der vor allem in den letzten Spielminuten das Tor förmlich zunagelte, teilweise grandiose Paraden. Circa eine Viertelstunde vor Schluss konnte das Gennburg-Team zum 18:18 ausgleichen. Anschließend schafften die Mellendorfer immer wieder eine Ein-Tore-Führung, die Altwarmbüchen genauso hartnäckig immer wieder ausglichen.

 

Dass in der 58. Minute mit dem 22:23 erstmals wieder eine Führung für die Gäste aus Altwarmbüchen zustande kam, lag für Coach Gennburg vor allem an einer geschlossenen Mannschaftsleistung und an den starken Nerven von Benedikt „Bene“ Heine, der kurz vor Schluss zwei Siebenmeter verwandelte. Auch die Umstellung der Abwehr von einer 6:0-Formation auf 5:1 zahlte sich aus.Herauszuheben ist zudem Gastspieler Sebastian „Raketenarm“ Apelt, der Kuske auf der Mittelposition ganz stark vertrat. Coach Gennburg war nach dem Spiel voll des Lobes: „Sebastian lenkte über 60 Minuten entscheidend das Angriffsspiel und brachte seine Nebenleute immer wieder abgeklärt und gut in Szene!“ Mit insgesamt sechs Toren war Apelt zudem erfolgreichster Torschütze.

 

Den Ausschlag für den letztlich verdienten Sieg gab aber, dass die Altwarmbüchener besser als Mannschaft funktionierte. „Bezeichend war für mich Tobias, der trotz Knieverletzung in den letzten fünf Minuten aufopferungsvoll für Bene in die Abwehr rückte, damit dieser für den Angriff Kraft tanken konnte und so zum Erfolg beitrug“, so Gennburg.

 

Der Sieg katapultierte die 2. Herren erstmal in das obere Drittel der Tabelle. Und er bringt hoffentlich die nötige Gelassenheit für die schweren beiden nächsten Spiele gegen HSG Langenhagen II (zuhause am 27.11.) und TVE Sehnde II (auswärts am 3.12.), die die Tabelle der Regionsliga anführen. Wie man gegen Favoriten gewinnt, wissen die Altwarmbüchener ja jetzt nach dem Erfolg gegen Mellendorf.

 

TuS Altwarmbüchen II: Malte Schäfer, Tim Herzberg, Andreas Schilke – Timo Görlitz (4 Tore), Ole Zilling (2), Benedikt Heine (5, davon 2 Siebenmeter), Simon Skrypon, Tobias Kuske, Sebastian Apelt (6, davon 2 Siebenmeter), Michael Stackmann (2), Michael Schäfers (4)

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