Ein versöhnlicher Abschluss gelang den 2. Herren des TuS Altwarmbüchen beim letzten Saisonspiel gegen den Hannoverschen SC III. Der völlig verdiente 34:29-Sieg hätte noch höher ausfallen können – insbesondere wegen einer herausragenden Leistung von Torhüter Tim Herzberg.
Tore zu erzielen war diesmal deutlich einfacher als in den Spielen zuvor. Die Gäste vom HSC machten es den Altwarmbüchenern meist nicht sonderlich schwer. Es sei denn, man bezeichnet es als Schwierigkeit, zu entscheiden, welche der vielen Abwehrlücken oder Unaufmerksamkeiten man nutzt und bei welchen man dann doch noch geduldig bleibt und den Ball zum noch besser postierten Mitspieler weiterpasst. Dieses geduldige Weiterspielen mit Druck auf die Abwehr gelang den Altwarmbüchenern gegen den HSC III immer wieder nicht so wirklich, stattdessen waren eine Vielzahl an Einzelaktionen zu sehen. Darunter einige sehenswerte. So schraubte sich Bastian Herzog trotz eines lädierten Knies ein ums andere Mal in die Höhe und zwirbelte den Ball aus dem Rückraum ins Tornetz. Auch Erwin Spiger war wieder auf seinem gewohnten Leistungsniveau und tankte sich diverse Male durch die Abwehr.
Letztlich braucht man aber niemanden aus der Mannschaft der Altwarmbüchener hervorzuheben, da es über das gesamte Spiel gesehen eine geschlossene, gute Teamleistung war, die nach Anlaufschwierigkeiten schnell den Verlauf der Partie entschied. Eine Ausnahme muss davon aber doch gemacht werden: Tim Herzberg zeigte im Tor eine Leistung, die es in dieser Saison in dieser Liga ganz sicher nicht ein zweites Mal zu sehen gab. Zusammen mit einer engagierten Abwehr vor ihm vernagelte Herzberg förmlich das Tor und ließ in den ersten 25 Minuten nur sechs Gegentore zu. Nochmal: Nur sechs Gegentore in 25 Minuten. In dieser für ihn sicherlich denkwürdigen ersten Halbzeit gelangen ihm zehn Paraden in Folge. Herzberg ließ die Gegner verzweifeln mit einer Leistung, die man eher mehrere Ligen über der Regionsliga erwarten könnte. Das 15:6 in der 25. Minute war die Folge – auch, weil Herzbergs Mitspieler im Angriff eine vergleichsweise hohe Trefferqoute hatten.
Nach der 17:10-Halbzeitführung kamen die 2. Herren schlecht in die zweiten 30 Minuten. Mit der Umstellung der Abwehrformation des HSC kamen sie zunächst überhaupt nicht zurecht. Abspielfehler mehrten sich und das Team von TuS-Trainer Manfred Seeger wurde hektisch. Dies führte nun auch zu vermehrten Unaufmerksamkeiten in der Deckung. Selbst der bis dahin so glänzend aufgelegte Herzberg konnte nun weniger gegen die klareren Chancen der Gäste tun. In der 35. Minute war der HSC III somit sogar auf nur noch zwei Tore zum 19:17 herangekommen.
Eine Einzelaktion durch Spiger und eine Zwei-Minuten-Strafe für den HSC III gab dem Spielverlauf dann aber eine neuerliche Wendung: Anstatt weiter völlig kopflos zu spielen, besannen sich die Altwarmbüchener und bauten ihren Vorsprung wieder sukzessive aus. Über ein 21:17 und 22:17 in der 37. Minute durch Marcel Ernst kam es zum 23:18 durch Stanislav Snizkho in der 39, Minute. Der Glaube an eine Aufholjagd war damit beim Gegner gebrochen. Besonders erfreulich daran war, dass Ernst mit seinen Toren in seinem wohl letzten Spiel überhaupt gehörigen Anteil daran hatte. Der Rest vom Spiel glich dann mehr einem Freundschaftsspiel.
Nach diesem siebten und letzten Sieg beenden die 2. Herren des TuS Altwarmbüchen die Saison 2021/22 auf dem vierten Tabellenplatz mit 17:15 Punkten und den in ihrer Liga meisten erzielten Toren (trotz eines Spielverzichts). Ein letztlich ordentliches Abschneiden, wenn man die vielen Ausfälle, auch von Leistungsträgern, berücksichtigt. Bedeutsamer aber war wohl die Erkenntnis, die TuS-Coach Seeger bei einem der letzten Saisonspiele formulierte: „Die, die auf der Platte standen, haben verstanden, was Mannschaftssport ausmacht.“ Denn tatsächlich hatte man trotz vieler Personalprobleme und der daraus folgenden nicht optimal verlaufenden Saison immer das Gefühl, dass die 2. Herren eine gut funktionierende, intakte Mannschaft sind – und das ist weit wichtiger, als ein paar Punkte mehr oder ein etwas besserer Tabellenplatz. Abschließend möchte sich Routinier Tobias Kuske im Namen der 2. Herren „bei allen Zuschauen bedanken, die uns während der Spiele angefeuert haben. Zu Hause im Helleweg oder auswärts. Mit Euch macht es immer mehr Spaß!“
Für TuS Altwarmbüchen II spielten:
Tim Herzberg – Erwin Spiger (8 Tore), Julius Behrens (3), Bastian Herzog (10, davon 3 Siebenmeter), Tobias Kuske, Stanislav Snizhko (5), Christian Noack (1), Benedikt Heine (3), Marcel Ernst (4)
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